Ich bin immer noch völlig entsetzt und auch sehr
missmutig darüber, weil man sich im TV unbedingt als das Non plus Ultra
herzeigen muss, damit man überhaupt wahrgenommen wird!
Wenn ich eine Spezialität aus einer bestimmten Region präsentieren
will, sollte ich mich vorher kundig machen, zumindest aus welchen Produkten
diese besteht UND vermurkele diese, als Starkoch / Sternekoch einfach mal NICHT um ein Vielfaches, bis hin zur völligen
Zerstörung!
Weiterhin, wenn ich als Gast in so eine Sendung geladen werde um meine Produkte die ich für den Verzehr
produziere darzubieten, dann präsentiere ich MEINE Produkte und stehe da auch
zu.Um mich für eventuell etwas Wichtiges aus der Region darzustellen ist es nicht immer löblich- wenn ich meine Produkte in typische Gerichte bzw. Rezepte versuche einzubringen, die nichts in den typischen Rezepten/Gerichten zu suchen haben!
Auf solch eine Art Eigenwerbung kann man wirklich getrost
verzichten.
Seit langem ist dieser dumme Trend zu beobachten und leider hinzunehmen, dass alles was den Harz
betrifft und sei es bedingt durch die
Weitsicht bei klarem Wetter von Zuhause aus, diesen annähernd wahrnehmen zu
können, dass man auf alles, jedes und jeden, das Etikett „Harz“ draufpappen kann
und darf.
Kürzlich wurde in einer Fernsehsendung das typische Harzgericht
„Hackus und Knieste“ vorgestellt und
nachgekocht UND GEBRATEN!!!
Ich nehme es dem Christian Henze sehr übel, dass man von
Anfang an das Gefühl hatte, dieses Gericht ist ihm widerlich und er würde es am
liebsten gar nicht zubereiten.Dann brachten die Gäste, die für Harzer Fleischprodukte in Eigenproduktion, von der Aufzucht, Schlachtung und Verarbeitung der eigenen Tiere standen – dieses typische Harzer Gericht mit, zum nachmachen.
Nur hatten die absolut nichts mit diesem Gericht zutun, da für dieses Gericht „Hackus“ also Gehacktes bzw. Hackfleisch gewürzt, vom Schwein genommen wird. Aber Schweinefleisch wird von den an diesem Nachmittag geladenen Gästen gar nicht produziert!
Ist ja auch nicht so wild, wenn der Herr Henze nicht hätte angewidert die Zubereitung des „Hackus und Knieste“ zu erklären angefangen.
Der gute Koch verarbeitet ein Hackfleischgericht bei 30°c im Schatten und moniert sich darüber, dass er dieses „Hack“ jetzt brät, wegen der Keime etc.pp.!
Richtig Herr Henze, „Hackus und Knieste“ ist im Harz ein Herbst/Wintergericht! Schon immer gewesen und so wird es dort auch bleiben!
Gebratenes Hack in Form eines Burgerpetties hatte mit dem Gericht, was da vorgeführt wurde, absolut mal gar nichts mehr zu tun!
Wenn man Traditionen leben und zelebrieren möchte, dann sollte man das aus Überzeugung tun und nicht, weil ich es muss, weil es so im Drehbuch steht und es egal ist, wofür man sein Geld bekommt!
Ebenso kann ich dem Zuschauer keine „Einkaufsliste“ aufschwatzen, die das Gericht nachkochen wollen, die auch nicht durchdacht war und auch nur so dahergeschnattert kam.
Man nimmt kein schnödes Hackfleisch dafür!
Man sollte die Zuschauer auf typische Zutaten hinweisen,
wenn man Speisen und Gerichte aus verschiedenen Landesteilen „typisch“
vorstellt!
Wenn ich daran denke, wie viele Leute danach losgerannt sind und sich die abgepackten
Hackfleischportionen in Form von „Würmern“ liegend in Plastikfolien geholt
haben werden, dann wird mir ganz übel!
„Hackus“ ist gewürztes Schweinemett !
Das Fleisch wird vor dem durchdrehen, durch einen
Fleischwolf mit Salz und Pfeffer gewürzt. Es besitzt auch eine recht grobe
Konsistenz und hat nichts mit dem kleingekutterten Zeug aus den
Plastikpackungen zu tun.
Dieses Mett, Hackus , Gehacktes sollte man unbedingt bei
einem Schlachter kaufen, der es frisch für einen, durchwolft.
Diese Angabe fehlte mir völlig – anstatt musste ich mir
ansehen, wie man aus dem „Hackus“ einen Bratfladen herstellte.Für mich hatte das nichts mehr mit Können am Herd zu tun, das war absoluter Nonsens.
Das nächste Mal, wenn Herr Henze wieder eine Spezialität zerkochen muss, dann sollte ihm seine Studioküche um die Ohren fliegen! So ein klein wenig zumindest ......
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen