Sonntag, 7. Juli 2013

Die Schafgarbe – ein wichtiges Kraut -gestern und heute immer noch


 
Wie man sich denken möchte, erhielt die Schafgarbe ihren Namen daher, dass man beobachtete wenn Schafe auf Weidegang waren, dieses Kraut von den Tieren zuerst und mit großem Appetit und Freude gefressen wurde.

Der Name „Garbe“ bedeutet >> Gesundmacher ( althochdeutsch Garwe )

In der Kräuterkunde erhielt die Schafgarbe neben den Bezeichnungen wie:
Allheil, Bauchwehkraut, Gotteshand, Gotteskraut, Heil aller Schäden, Hergottrückenkraut,  Margaretenkraut, Rippenkraut, Schafrippe, Schafzunge, Sichelkraut, Tausendblatt, vor allem die Bezeichnung „Neunkraut“ – da sie  mit zu den neun Heilkräutern nämlich Beifuß, Wegerich, Kerbel, Fenchel, Brennnessel, Heilziest, Kamille und Wildapfel – zählt.

Diese 9 Kräuter wurden im Mittelalter dazu benutzt um die berühmte  Heilsalbe des Neunkräutersegens herzustellen.

Weiterhin benutzte man die Schafgarbe als neuntes Kraut (9 = heilige Zahl) in der Kräuterbeschwörung, wobei die Kräuter der Reihe nach „angesprochen“  und ihre wirkungsvollen Inhaltsstoffe gegen Ansteckung und Gift beschworen wurden.

Die Schafgarbe wächst und blüht im Frühsommer bis in den Herbst hinein. Man findet sie vornehmlich an Feldrändern, in Wiesen, an Hecken und Straßenrändern. Es gibt ca. 85 Arten der Schafgarbe und ihre Blütenfärbungen reichen von schneeweiß bis hin zu rötlichen und lila-bläulich gefärbten Varianten. Die Blätter der Schafgarbe sind „gefedert“ und erinnern an die Form von Augenbrauen und der Poesie wegen werden sie auch „Augenbrauen der Venus“ genannt.

Aufgrund ihrer krampflösenden, gallefördernden und entzündungshemmenden   Inhaltsstoffe hat die Schafgarbe auch heute noch eine wichtige Aufgabe in der Medizin und wissenschaftlich gestützt ist es erwiesen, dass diese Substanzen ihrer Wirksamkeit wegen, immer noch genutzt werden sollten.

2004 war die Schafgarbe Heilpflanze des Jahres.

 


Man sagt der Schafgarbe nach, sie soll gebrochene Herzen trösten und heilen.
In der Blumensprache steht sie für Kummer und Sorgen, aber auch für Genesung.

Von Druiden wurde die Schafgarbe zur Heilung verwendet, zudem verwendete man sie um das  Wetter vorher zu sagen.

Laut Sagen nach,  sollen Hexen die Schafgarbe auch in ihren Zaubertränken und -formeln verwendet haben.

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Hildegard von Bingen beschrieb die Wirkung der Schaftgarbe folgendermaßen:

"Wenn ein Mensch durch einen Unfall verwundet ist, soll man, nach Auswaschen der Wunde mit Wein, Schafgarbe leicht in Wasser kochen und das Wasser etwas ausdrücken und sie so noch warm zart über den Verband binden, der auf der Wunde liegt, und so nimmt es der Wunde das Eitern und „Geschwürigwerden“ und heilt die Wunde. Wer eine innerliche Verletzung erlitt, so dass er geprügelt oder innerlich verletzt wurde, der pulvere die Schafgarbe und trinke dieses Pulver in warmem Wasser."

 
 

 

 Frühlings-Punsch:


1 Handvoll Schafgarbenblüten, 1 l guten Rotwein, 1 Nelke, 1 Lorbeerblatt, ½ Zimtstange, Saft von 2 Orangen.
Das Ganze aufkochen, 10 min ziehen lassen, dann durch ein Sieb geben und heiß servieren. Dieser wohlschmeckende Punsch galt in früheren Jahrhunderten als Gesundmacher und Stärkungstrunk und schmeckt wunderbar an kalten Frühlingsabenden.

 

 

Herzwein:

2 Handvoll frische feingehackte Schafgarbe,
2 Handvoll frische feingehackte Melisse,
2 Esslöffel feingehackte Baldrianwurzel, 1 zerbröselte Zimtstange,
1 Liter guten Rotwein.
Die Zutaten mit dem Wein ansetzen, 3 Wochen ziehen lassen, abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.


2 Likörgläschen täglich.

(Rezept aus „ Medizin der Erde“ von Susanne Fischer-Rizzi)

 

 

Rührei mit Schafgarbe:

 200g     Schafgarbenblätter
     8       Eier
    50ml Milch
               Salz, Pfeffer Öl

 

Die Schafgarbenblätter waschen und von den Mittelrippen streifen. Die Blätter in kaltem Wasser aufsetzen, langsam zum Kochen bringen. Nach einer Viertelstunde vom Herd nehmen und abgießen.
Die Eier mit der Milch verquirlen und würzen.
Butter oder Öl, oder eine Mischung aus beidem, in einer Pfanne erhitzen. Die Schafgarbenblätter bei niedriger Hitze ein paar Minuten anbraten, die Eier dazugeben und unter ständigem Rühren stocken lassen.

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