Samstag, 10. August 2013

Lavendel lat. Lavendula officinalis - ein Kraut voller Wohltat


 
Eine Pflanze die durch ihre wunderschöne Farbe anspricht und  bei so manchem Erinnerungen an  einen zauberhaften Urlaub im Süden wieder erweckt.

So kann es durchaus passieren, dass beim bloßen Ansehen der Pflanze, die blauviolette Blütenfarbe
 


Lavendel  lat. Lavendula officinalis
und der wunderbar betörende Duft eine augenblickliche Urlaubssehnsucht auslösen kann und man sich auf eine Fantasiereise in die schönsten Mittelmeergebiete begibt, die die eigentliche Heimat des Lavendels ist.
Heutzutage findet man Lavendel überall, jedoch wird die Pflanze überwiegend wegen der in ihr enthaltenen ätherischen Öle auch landwirtschaftlich angebaut und genutzt.

Der Lavendel wächst am besten auf trockenen, sonnigen Hängen, an Felsen oder an den Mauern von Weinbergen.

Die Hauptblütezeit des Lavendels ist der Hochsommer also die Monate Juli / August und während dieser Zeit werden die Blüten sowie das Kraut des Lavendels geerntet. Es sollte bei der Ernte trockenes und warmes Wetter herrschen.
Die Ernte wird an gut durchlüfteten Stellen getrocknet.

Genauso sollten wir auch mit unserem Lavendel umgehen, wenn wir ihn aus unserem Garten gepflückt, verwenden wollen.
Ist er getrocknet – werden die Blüten von den Stängeln geribbelt und in Gläsern, gut luftdicht „verdeckelt“ gelagert.

Vor einiger Zeit wurde der Lavendel gerade hier in unseren Gefilden als „Oma – Düftchen“ verpönt, da man Lavendel lange Zeit als Seifenbeigabe herunter reduzierte und ältere Damen diesen Duft hochdosiert , wohl mochten.- Eher aber war es wohl so, dass getrockneter Lavendel in Säckchen vernäht als Mottenschreck, als altes Hausmittel,  in diversen Kleiderschränken hingen und gerade in Mänteln und anderen stoffintensiven Kleidungsstücken sich sehr Aroma intensiv in den Garnen derer „eingenebelt“ hatten.
Jedoch ist die Geschichte des Gebrauchs von Lavendel   sehr alt. Schon die alten Ägypter verwendeten den Lavendel, z.B. für die Einbalsamierung ihrer Mumien. Lavendel wurde dort schon  zur Herstellung von Parfüm verwendet, so heißt es zum Beispiel, dass im Grabe des Tutanchamun, das für über 3000 Jahre verschlossen war, eine Salbe gefunden wurde, die immer noch nach Lavendel duftete.
Im antiken Griechenland sowie im Römischen Reich  erkannte man die Heilkraft des Lavendels und verwendete ihn zum Beispiel bei Nierenbeschwerden, bei Insektenstichen oder bei Menstruationsbeschwerden.
Lavendel wurde auch als Räucherkraut in Zeremonien oder als heilendes Kraut bei Verwundungen benutzt, ganz besonders beliebt war Lavendel bei den Soldaten. Sie schworen auf die beruhigende Wirkung und rieben ihre Rüstungen vor einer Schlacht, stets mit Lavendelöl ein.


Man bemerkte im 17. Jahrhundert, dass die Lavendelpflücker in der Provence nie TBC bekamen - Und das, obwohl die Krankheit damals dort sehr verbreitet war. Grund dafür war die desinfizierende Wirkung des Lavendels. Auch heute gilt das Lavendelöl noch als Ersatz für chemische Desinfektionsmittel.
Auch schon vorher im Mittelalter benutzte man Lavendelblüten - indirekt,  im Kampf gegen die Pest indem man die Fußböden von großen Krankenräumen mit Lavendelblüten auslegte und diese dann damit reinigte (ausfegen) . Der Duft vertrieb die Ratten, deren Flöhe ja die Auslöser dieser Seuche waren.
Hildegrad von Bingen erwähnte den Lavendel als Muttergottespflanze, der gegen die Unkeuschheit helfen solle.
So trug man früher kleine Sträußchen aus Lavendel und Rosmarin wo auch immer J , um die Jungfräulichkeit zu beschützen!!
Jedenfalls liest man immer wieder das der Lavendel eine eher abtörnende Wirkung auf Männer haben soll … Wer weiß ..
Jedoch soll der Duft, Romantik verheißen bei einem ersten Date oder gar auch bei Liebeskummer geholfen haben. Man weiß es nicht so ganz genau ;)
Säuglingen legte man kleine Säckchen gefüllt mit Lavendel in die Wiege – der Duft beruhigte sie und sie schliefen daher gut.
 
Hildegard von Bingen empfahl "Lavendelwein" gegen Lungenbeschwerden:
"Wer Lavendel mit Wein oder, wenn er keinen Wein hat, mit Honig und Wasser kocht und oft lauwarm trinkt, der mildert den Schmerz in der Leber und in der Lunge und die Dämpfigkeit seiner Brust".
Ebenso empfahl sie, Lavendel gegen Läusebefall einzusetzen.
Da die beruhigende Wirkung des Lavendels bekannt war, gab man auch gebärenden Frauen in aromatisierte Bettwäsche und Riechfiolen, damit sie sich zwischen den Wehen erholen und beruhigen konnten.
Auch heutzutage nutzen wir den Lavendel da er unsere Nerven beruhigt  und der Seele neue Kraft gibt, das ätherische Lavendelöl schenkt Entspannung und hält den Stress von uns fern.
Es hilft auch bei seelischen Tiefs, also bei depressiven Verstimmungen, bei Trauer, bei Angst 
.
Ein entspannendes Massageöl – schnell selbstgemischt:
5 Tropfen Lavendelöl
5 Tropfen Mandarinenöl oder Orangenöl
1 Tropfen Rosenöl
mit ca. 25 ml Mandelöl und ca. 25 ml Jojobaöl, mischen und in einem Glasgefäß was verschlossen werden kann, kühl aufbewahren. Am Abend kurz vor dem zu Bett gehen die Arme, den Nacken und Hände damit einreiben - bringt Erholung über Nacht.

           

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