So kann es durchaus passieren, dass beim bloßen Ansehen
der Pflanze, die blauviolette Blütenfarbe
|
Lavendel lat. Lavendula officinalis |
und der wunderbar betörende Duft eine
augenblickliche Urlaubssehnsucht auslösen kann und man sich auf eine
Fantasiereise in die schönsten Mittelmeergebiete begibt, die die eigentliche
Heimat des Lavendels ist.Heutzutage findet man Lavendel überall, jedoch wird die
Pflanze überwiegend wegen der in ihr enthaltenen ätherischen Öle auch landwirtschaftlich
angebaut und genutzt.
Der Lavendel wächst am besten auf trockenen, sonnigen
Hängen, an Felsen oder an den Mauern von Weinbergen.
Die Hauptblütezeit des Lavendels ist der Hochsommer also
die Monate Juli / August und während dieser Zeit werden die Blüten sowie das
Kraut des Lavendels geerntet. Es sollte bei der Ernte trockenes und warmes
Wetter herrschen.
Die Ernte wird an gut durchlüfteten Stellen getrocknet.
Genauso sollten wir auch mit unserem Lavendel umgehen,
wenn wir ihn aus unserem Garten gepflückt, verwenden wollen.
Ist er getrocknet – werden die Blüten von den Stängeln
geribbelt und in Gläsern, gut luftdicht „verdeckelt“ gelagert.
Vor einiger Zeit wurde der Lavendel gerade hier in
unseren Gefilden als „Oma – Düftchen“ verpönt, da man Lavendel lange Zeit als
Seifenbeigabe herunter reduzierte und ältere Damen diesen Duft hochdosiert , wohl
mochten.- Eher aber war es wohl so, dass getrockneter Lavendel in Säckchen
vernäht als Mottenschreck, als altes Hausmittel, in diversen Kleiderschränken hingen und gerade
in Mänteln und anderen stoffintensiven Kleidungsstücken sich sehr Aroma intensiv
in den Garnen derer „eingenebelt“ hatten.
Jedoch ist die Geschichte des Gebrauchs von Lavendel sehr
alt. Schon die alten Ägypter verwendeten den
Lavendel, z.B. für die Einbalsamierung ihrer Mumien. Lavendel wurde dort schon zur Herstellung von Parfüm verwendet, so heißt es zum
Beispiel, dass im Grabe des Tutanchamun, das
für über 3000 Jahre verschlossen war, eine Salbe gefunden wurde, die immer noch nach Lavendel duftete.
Im antiken Griechenland sowie
im Römischen Reich erkannte man die
Heilkraft des Lavendels und verwendete ihn zum Beispiel bei Nierenbeschwerden,
bei Insektenstichen oder bei Menstruationsbeschwerden.
Lavendel wurde auch als Räucherkraut in Zeremonien oder als heilendes Kraut bei
Verwundungen benutzt, ganz besonders beliebt war Lavendel bei den Soldaten. Sie
schworen auf die beruhigende Wirkung und rieben ihre Rüstungen vor einer
Schlacht, stets mit Lavendelöl ein.
Man bemerkte im 17. Jahrhundert, dass die
Lavendelpflücker in der Provence nie TBC bekamen - Und das, obwohl die
Krankheit damals dort sehr verbreitet war. Grund dafür war die desinfizierende
Wirkung des Lavendels. Auch heute gilt das Lavendelöl noch als Ersatz für
chemische Desinfektionsmittel.
Auch schon vorher im
Mittelalter benutzte man Lavendelblüten - indirekt, im Kampf gegen die Pest indem man die Fußböden
von großen Krankenräumen mit Lavendelblüten auslegte und diese dann damit
reinigte (ausfegen) . Der Duft vertrieb die Ratten, deren Flöhe ja die Auslöser
dieser Seuche waren.
Hildegrad von Bingen erwähnte den Lavendel als Muttergottespflanze, der gegen
die Unkeuschheit helfen solle.
So trug man früher kleine
Sträußchen aus Lavendel und Rosmarin
wo auch immer J , um die Jungfräulichkeit zu beschützen!!
Jedenfalls liest man immer
wieder das der Lavendel eine eher abtörnende Wirkung auf Männer haben soll …
Wer weiß ..
Jedoch soll der Duft, Romantik
verheißen bei einem ersten Date oder gar auch bei Liebeskummer geholfen haben. Man
weiß es nicht so ganz genau ;)
Säuglingen legte man kleine
Säckchen gefüllt mit Lavendel in die Wiege – der Duft beruhigte sie und sie
schliefen daher gut.
Hildegard von Bingen
empfahl "Lavendelwein" gegen Lungenbeschwerden:
"Wer Lavendel mit Wein oder, wenn er
keinen Wein hat, mit Honig und Wasser kocht und oft lauwarm trinkt, der mildert
den Schmerz in der Leber und in der Lunge und die Dämpfigkeit seiner Brust".
Ebenso empfahl sie, Lavendel
gegen Läusebefall einzusetzen.
Da die beruhigende Wirkung des Lavendels
bekannt war, gab man auch gebärenden Frauen in aromatisierte Bettwäsche und
Riechfiolen, damit sie sich zwischen den Wehen erholen und beruhigen konnten.
Auch
heutzutage nutzen wir den Lavendel da er unsere Nerven beruhigt und der Seele neue Kraft gibt, das ätherische
Lavendelöl schenkt Entspannung und hält den Stress von uns fern.
Es hilft auch bei seelischen Tiefs, also bei depressiven Verstimmungen, bei
Trauer, bei Angst .
Ein
entspannendes Massageöl – schnell selbstgemischt:
5 Tropfen Lavendelöl
5 Tropfen Mandarinenöl oder Orangenöl
1 Tropfen Rosenöl
mit ca.
25 ml Mandelöl und ca. 25 ml Jojobaöl, mischen und in einem Glasgefäß was verschlossen werden kann, kühl aufbewahren. Am Abend kurz vor dem zu Bett gehen die Arme, den Nacken und Hände damit einreiben - bringt Erholung über Nacht.