Freitag, 17. Mai 2013

Die Kräuter und ich


Die Kräuter  ….. und ich

Schuld hat Oma!

Und das ist auch gut so!


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Ich wuchs zu einer Zeit auf, die es heute eigentlich gar nicht mehr gibt. Man kümmerte sich umeinander,  hörte sich zu und man lernte gern von den Erfahrungen der Großen und Alten,
da man sie respektierte und ehrte – als Vorbilder und Menschen die einem gut taten.
Als Kind schon, war meine Oma für mich eine Heilige, ich vergötterte sie und ich fühlte mich bei ihr sicher aufgehoben und gut behütet.

Immer hing ich an ihren Lippen und hörte  ihren vielen Geschichten aus der alten Heimat zu.

Heute weiß ich, dass ihre Erzählungen vor allem dazu  dienten ihre unendliche  Trauer zu verarbeiten, das nicht zu vergessen oder zu verdrängen, was einstmals die Frauen unserer Familie ausmachte.
Nach der Flucht – über das Kurische Haff , mit 7 Kindern – allein, ohne Mann -  denn der „blieb“ im Krieg, ging sie - Anna - einen langen Weg in eine unsichere Welt in eine noch unsichere Zukunft. Mit wenig an Habseligkeiten und  ihren vielen Kindern  aber ganz viel Wissen und Können aus einer langen Zeit, vorher.

Oftmals wusste ich gar nicht was sie meinte aber ihre Gute – Nacht – Geschichten waren so spannend, wenn sie von Kräuterfrauen, Handauflegerinnen, Heilerinnen und Hebammen erzählte.

Ich durfte so etwas  Wunderbares hören!!

Der Bezug zur Natur, Pflanzen wie Tieren- den hat mir Oma eingeimpft! Und dafür bin ich ihr unendlich dankbar! Es ist ein Wissen, was weitergegeben wurde  - ein Familienschatz, kostbar und unerschöpflich.
Es sind die Dinge, für manche sicherlich unerklärlich oder gar unheimlich, die mich immer begeisterten und denen  ich versuchte auf den Grund zu gehen, für mich das Erklärliche und Wissenswerte herauszusuchen um es positiv zu nutzen.
Meine Berufswahl(en) hatten auch diesen Hintergrund und nur in dieser „Richtung“ wollte ich etwas tun, etwas was für mich nicht nur Job sondern ganz einfach auch eine Berufung bedeutet.

Viele haben es einfach verlernt, die Natur zu schätzen und natürliche Zusammenhänge zu erkennen. Natur für sich zu nutzen um positives daraus zu schöpfen, denn dafür ist sie doch da!

Traurige Wahrheit jedoch ist es, dass immer mehr und mehr Menschen mit anderen Dingen beschäftigt sind, die ihnen und anderen nicht gut tun. Die ihr eigenes Ich zunehmend verlieren, weil sie einem Takt folgen, der nichts natürliches mehr hat.


 

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